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1. Das Deutsche Reich - S. 28

1905 - Berlin : Mittler
— 28 — Als eine Bodenschwellung im heutigen hessischen und Weserberg- lande aus dem Meerbusen ein Binnengewässer bildete und die auf- gestauten Wassermassen sich schließlich einen Abfluß durch das rheinische Schiefergebirge gebahnt hatten, da füllten mit vereinten Kräften die Gletscher der Alpen, des Schwarz- und Wasgenwaldes die Grabensenke mit Moränenschutt zum Teil wieder zu. Ihnen verdankt die oberrheinische Tiefebene zum größten Teile ihre heutige Bodengestalt und Bodenzusammensetzung. I. Die oberrheinische Tiefebene. a) Lage und Grenzen. Dieselbe umfaßt das Tiefland zwischen Schwarzwald, Odenwald, Spessart im Osten, Taunus im Norden, Hunsrück, Hart, Wasgenwald im Westen und dem Schweizer Jura im Süden. b) Ausdehnung. Ihre größte nordsüdliche Ausdehnung beträgt fast 300 km, die westöstliche schwankt zwischen 20 und 60 km. Ihr Flächenraum beträgt etwa ein Viertel der Provinz Brandenburg. Welchen wirtschaftlichen Wert haben die natürlichen Landes Verhältnisse ? a) Der Boden. Gestalt und Zusammensetzung des Bodens dieser Ebene sind mannigfaltig. Unmittelbar an den Fuß des Wasgenwalds schließt sich ein wellenförmiges Gelände, das wegen seiner Bedeckung mit Löß außerordentliche Ertragsfähigkeit zeigt und für die Boden- kultur im ganzen Elsaß von höchstem Werte ist. Von ähnlicher Fruchtbarkeit ist der rechtsrheinische (badische) Teil der Ebene, der sich am Fuße des Schwarz- waldes entlangzieht. Ein wesentlich ungünstigeres Bud zeigen jedoch die Ufergelände des Rheines bis Straß bur g in einer Breite von 10 km. Hier liegen nämlich die Sand-, Kies- und Geröllmassen zutage, die das reißende Wasser des Rheins bis hierher getragen. b) Klima. Es ist in keinem Teile Deutschlands günstiger als hier. Im Osten, Westen, Norden von hohen Randgebirgen umgeben, bleibt die Ebene vor den rauhen Winden aus diesen Himmelsrichtungen bewahrt; dagegen haben die feucht- warmen Südwestwinde freien Zutritt. c) Die Niederschläge der Ebene sind im Osten und Norden reichlicher als im Westen. i

2. Das Deutsche Reich - S. 30

1905 - Berlin : Mittler
30 Er gleicht hinsichtlich seiner Entstehung, Bodenzusammensetzung, Erhebung und Abfälle fast ganz genau seinem Gegenüber, dem Schwarz - walde. Seine höchste Erhebung besitzt er im 1424 m hohen Sulzer Beiehen. 2. Nachdem man nach Norden zu ein leicht gesenktes Bergland, das sogenannte Wasgaubergland, überschritten, gelangt man zum nördlichsten Teile des Westrandes der Tief- ebene, nämlich zu der Hart und der Gruppe der Donners- berge. Die erstere besteht aus einem plateauartigen Buntsandsteingebiet, das durch eine tiefe Einsattlung von den Porphyrkegeln der Donners- berge getrennt ist. Ein Schienenweg, der Mannheim, Kaiserslautern und Metz verbindet, benutzt diese Senkung. Die Hart samt den Donnersbergen teilen die Pfalz in zwei wirt- schaftlich grundverschiedene Gebiete, nämlich Westrich und Vorderpfalz. Worin äufsert sich der liolie wirtschaftliche Wert der ober- rheinischen Tiefebene und ihrer Randgebirge? Vor allen Dingen im Bodenbau. Jede Gegend erhält durch ihre Bodenerzeugnisse ein charakteristisches Gepräge. Daher zerfällt die ganze Landschaft in mehrere landwirtschaftliche Bezirke. I. Bodenbau. 1. Ackerbaubezirke. Neben unsern wertvolleren Getreidearten werden vor allem Handelsgewächse angebaut. Im ganzen Elsaß sind 5 °/0 des Bodens dem Raps-, Rübsen- und Flachsbau gewidmet. Der Breisgau liefert Zichorie, das Hanauer Land Hanf, die Ebenen von Straßburg, Speier, Worms, Mainz und Darmstadt erzeugen hauptsächlich Zuckerrüben, Worms und Mainz auch noch Spargel in großer Fülle. 2. Weinbaubezirke. Der Weinbau wird besonders begünstigt durch den Kalk- gehalt der Lößschichten, der die Wärme der Sonnenstrahlen gierig aufsaugt und so zur schnelleren Erwärmung des Bodens erheblich beiträgt. Zwar wird er in allen Gegenden der Tiefebene betrieben (über 25 000 ha sind allein im Elsaß mit Wein bepflanzt), jedoch wird er am meisten in folgenden Bezirken gepflegt: A

3. Das Deutsche Reich - S. 11

1905 - Berlin : Mittler
11 Es sind: Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich-Ungarn, Rußland und Dänemark. Diesen schließen sich an im Norden bezw. Nordwesten : Schweden, Norwegen und England, die durch schmale Meeresteile mit unserem Yaterlande mehr verbunden, als von ihm getrennt sind. Die Pyrenäen- und Balkanhalb- insel stehen zwar in nicht so inniger Verbindung mit dem deutschen Reiche wie Italien, das nur durch die kleine Schweiz und durch die verhältnismäßig wegsamen österreichischen Alpen- gebiete getrennt ist, helfen jedoch den zweiten Staatenring bilden, der Deutschland in weitem Bogen umspannt. So hat wie kaum ein anderes Land Deutschland eine zentrale Lage; es bildet daher auch das wichtigste Durch- gangsgebiet für den europäischen Handel und Verkehr. Welche wirtschaftlichen Nachteile und Vorteile ergeben sich für Deutschland ans der zentralen Lage? Ein Blick in die Blätter der Weltgeschichte lehrt uns, wie Deutschland fast in jedem Jahrhundert der Schauplatz kriegerischer Ereignisse, der Tummelplatz fremdländischer Heeresmassen gewesen. Aus fast auen Himmelsgegenden ergossen sich kulturfeindliche Völkerströme in die deutschen Gaue. Aus dem Osten brausten gleich einem gewaltigen Un- gewitter nacheinander die wilden Horden der Hunnen, die räuberischen Magyaren und die heidnischen, barbarischen Slawen in das Land, alles vernichtend mit Feuer und Schwert. Von Norden kamen die Schweden, von Westen die Franzosen und beteiligten sich an dem unseligen Religions- kampf, der in dreißigjähriger Dauer die Hälfte aller Ortschaften samt ihren Bewohnern mit eisernem Besen, durch Hungersnot und Pest, vernichtete. Von ähnlicher Wirkimg für unsere Kultur waren die Schrecknisse des siebenjährigen Krieges und die tief traurigen Ereignisse der .Jahre 1806 und 1807, als wiederum französische Heere unsere Fluren zerstampften. Natürlich haben diese das Volksleben bis ins Mark treffenden Er- eignisse die wirtschaftliche Entwicklung unseres Vaterlandes außerordentlich gehemmt Wie aber Deutschland durch seine zentrale Lage den vernichtenden Elementen leicht zugänglich gewesen ist, so haben in gleicher Weise auch die kulturfreundlichen Strömungen ins Land dringen können, die von den Nachbarstaaten ihren Ausgang nahmen. Und besonders in neuester Zeit, da Deutschland geeint, macht- und glanzvoll als ein Hort des europäischen Friedens dasteht, hat sich der aus seiner Mittellage erwachsende wirtschaftliche Vorteil mehr denn je bemerkbar gemacht. Statt der wilden Horden durchziehen jetzt kreuz und quer Segen und Wohlstand bringende Handels- und Verkehrsstraßen das Land, die Nachbarstaaten miteinander verknüpfend. So muß Deutschland eine vermittelnde Rohe übernehmen, wollen Frankreich und Rußland, Dänemark und Italien, Holland, Belgien und England einerseits, Österreich-Ungarn und die südöstlichen europäischen Staaten anderseits in Handelsbeziehungen treten.

4. Das Deutsche Reich - S. 92

1905 - Berlin : Mittler
92 1800 km. Dadurch ist Deutschland auf die Teilnahme an dem überseeischen Handel und Verkehr direkt hingewiesen. Früh- zeitig hat es darum auch lebendigen Anteil an der ozeanischen Dampfschiffahrt genommen. Zwar ist die deutsche Nordseeküste nur an wenigen Stellen für größere Fahrzeuge zugänglich und nur an den Mündungen der Flußläufe für Seeschiffe fahrbar; doch sind diese wenigen Punkte zur Entwicklung eines ganz bedeutenden überseeischen Handels völlig ausreichend gewesen. Die Ostseeküste ist von ähnlicher Beschaffenheit wie die Nordseeküste. Auch ihr fehlt es im ganzen an Landungs- stellen für Fahrzeuge mit größerem Tiefgange. Dies gilt nament- lich vom östlichen Teile der Küste ausschließlich der O der- und Weichselmündung. Nur im Westen steigt die Küste häufiger steil an und bietet dem Verkehr geräumige Buchten mit tiefen Einfahrten (Förden), unter denen sich diejenigen von Flensburg und Kiel besonders auszeichnen. Die Be- deutung der Küste liegt darin, daß sie Deutschlands Handel und Verkehr mit den Gestadeländern der Ostsee begünstigt. Warum haben die Seeliandelsplätze der Nordseeküste gegen- wärtig gröfsere Bedeutung als die der Ostseeküste? Eine völlige Verkehrsstockung durch Vereisung scheint für die Nordseehäfen so gut wie ausgeschlossen ; dagegen haben die östlichen Hafenplätze der Ostseeküste zuweilen mit einer derartigen Abschließung vom offenen Meere zu rechnen, die nicht selten bis in den April hinein anhält. Demnach sind die Häfen der Nordsee vor ihren Schwestern an der Ostsee infolge ihrer klimatischen Lage begünstigt. Die Nordseehäfen sind auch durch ihre bessere Weltlage vor den Ostseehäfen bevorzugt; denn die Nordsee steht durch das Ärmelmeer in direkter Verbindung mit dem Atlantischen Ozean, der zur Zeit den Hauptschauplatz des Weltverkehrs bildet. Dagegen ist die Ostsee durch die Halbinsel Jütland vom offenen Meer getrennt. Für eine Seehandelsstadt sind zwei Gebiete von großer Bedeutung, nämlich das Erzeugungs- und das Absatzgebiet. Beide werden durch das Hinterland der betreffenden Küste gebildet. Je größer seine Ausdehnung ist, desto besser ist dies für die vorgelagerten Küstenstädte. Da nun Deutsch- lands Breitenausdehnung im Westen am bedeutendsten ist, so sind auch durch diesen Umstand die Nordseehäfen be- günstigt.

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 59

1908 - Berlin : Süsserott
— 59 — Fruchtlandschaften. Durch das Rhonetal werden die Alpen von dem französischen Mittelgebirge getrennt, dessen südlichen Teil ? die Cevennen bilden. Reiche Weiden im Westen und Olivenhaine auf den südöstlichsten Abhängen bedecken dieses auch Steinkohlen und etwas Erze führende Gebirge. Rauh und waldarm, aber reich an Gebirgsweiden ist das Hochland der Auvergne (Ziegen- und Schaf- zucht). Die Gebirge von Forez (zwischen welchen Flüssen?) sind reich an Mineralquellen (Vichy), und diejenigen von Lyonnais und Charoláis enthalten die reichsten Kohlen- und Erzgruben Frankreichs. Nördlich von diesen liegt, getrennt durch den Canal du Centre das weinreiche Côte d'or-Gebirge, und daran schließen sich die Hoch- ebene von Langres (Eisenerzlager) und die von Lothringen. Die Ardennen sind eine Fortsetzung des Rheinischen Schiefergebirges und beherbergen wie dieses neben Steinkohlen Eisen-, Zink-, Kupfer- und Bleierze. An der Grenze gegen Spanien erheben sich die Pyrenäen, die wohl Senn- und Waldwirtschaft zulassen, aber den Verkehr durch ihre Unwegsamkeit sehr behindern. Das französische Tiefland, nördlich und westlich der Mittelgebirge gelegen, ist ebenso wie das Rhonetal und die Einsenkung zwischen Cevennen und Pyrenäen äußerst fruchtbar. Unterbrochen wird es nur durch die Gebirge der Normandie und der Bretagne. 3. Bewässerung. Die großen französischen Ströme gehören mit Ausnahme der Rhone zum Gebiete des Atlantischen Ozeans. Erkläre diese Tatsache! Nenne die einzelnen Flüsse, verfolge ihren Lauf, merke die größeren Nebenflüsse! Der beste Schiffahrtsstrom ist die Seine, da sie einen beständigeren Wasserstand als die Loire und ein weniger starkes Gefälle als die Rhone hat. Von ihren Neben- flüssen sind Marne, Oise und Yonne schiffbar. Von großer Be- deutung ist auch die Garonne in ihrem Unterlauf (Gironde). Die Flut steigt bis Bordeaux aufwärts und ermöglicht einen starken Schiffsverkehr. Großartig in der Anlage, aber für die heutigen Schiffahrtsverhältnisse nicht mehr ausreichend, sind die französischen Kanäle. (Frankreich besitzt fast doppelt so viel an Kanalstrecken wie das Deutsche Reich, rund 4800 gegen 2500 km in Deutschland.) Zu merken sind die folgenden: Canal du Midi, Canal du Centre, Rhein-Rhone- und Rhein-Marnekanal, Kanal von Burgund, Canal d'orleans und der Kanal von Brest nach Nantes. Gib an, welche Flüsse bzw. Meere durch die einzelnen Kanäle verbunden werden !

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 52

1908 - Berlin : Süsserott
— 52 — Mittelmeerbeckens, sehr leicht gesperrt werden, und das Ausgangstor nach dem Indischen Ozean beherrscht Aden, ebenfalls wieder britischer Besitz. Die häufigen Aufstände im benachbarten, nominell unter türki- scher Oberhoheit stehenden Arabien werden sehr oft mit dem Wunsche Englands, Mekka, die heilige Stadt der Mohammedaner, zu besitzen, in Verbindung gebracht. Alsdann wäre auch das Rote Meer eine englische Domäne. Die nordägyptischen Städte und der ägyptische Handel haben durch den Suezkanal einen gewaltigen Aufschwung erfahren. 1906 belief sich der Wert des Gesamthandels bereits auf mehr als 1 Mil- liarde M. Erster Import- und Exporthafen ist Alexandria; an zweiter Stelle steht Port Said, das man eine Schöpfung des Kanals nennen kann. Für Kaffee ist Suez erster Platz des Landes. — Stelle die wichtigsten Ausfuhrartikel zusammen! Eingeführt werden Textilwaren, Holz, Kohlen, Steine, Kalk, Glas, chemische Produkte, Metalle und Metallwaren sowie Tabak. Deutschland empfängt aus Ägypten hauptsächlich Baumwolle (1906 für 65,5 Mill. M) sowie Zigaretten und sendet dorthin Gewebe jeder Art, Metall-, Porzellan- und Tdnwaren, Bier, Bunt- und Goldpapier, Parfümerien, Leder, Lokomotiven (1906 für 37 Mill. M). 3. In Amerika. a) Britisch-Nordamerika umfaßt Canada, Labrador und New Foundland. Diese ungeheure Gebiet (10462000 qkm mit 7,5 Mill. Einwohnern) erstreckt sich durch die gemäßigte Zone bis weit in die arktischen Regionen hinein, wo es sich in einen Archipel auflöst und eine Menge natürlicher Häfen bildet, die aber wegen der Unzugänglichkeit des Meeres und der Unproduktivität des Hinter- landes ohne Bedeutung sind. Zwischen dem Felsengebirge und dem niedrigen Canadischen Landrücken im Osten dehnt sich das weite Arktische Tiefland aus, das im südlichen Teil fruchtbares Acker- und Weideland, weiter nördlich Wald und an den arktischen Gestaden unfruchtbare tundrenähnliche Gebiete aufweist. — Nenne die fünf großen Seen und ihren Abfluß zum Atlantischen Ozean! Welcher Strom geht zum Eismeer? Da Canada früher französischer Besitz war, ist jetzt noch fast ein Drittel der Einwohner französischer Abstammung, zwei Drittel sind Briten, außerdem sind etwa 300 000 Deutsche dort ansässig.

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 71

1908 - Berlin : Süsserott
— ri — Rumäniens denen Rußlands ähnlich sind und diejenigen des verkehrs- armen Sibiriens und Persiens eher hemmend wirken. 2. Bodengestaltung und -beschaffenheit, Rußland ist ein großes Tiefland. Die östliche Grenze desselben ist der Ural. Er ist im Norden am höchsten und ödesten („sumpfreicher" Ural), birgt in seinem mittleren Teile reiche Erze und hat im Süden dichten Waldbestand. Ungefähr in der Mitte des Flachlandes erhebt sich die Waldaihöhe. (Vergleiche sie ihrer Bedeutung nach mit dem Fichtelgebirge und dem St. Gotthard!) Die Waldaihöhe findet ihre Fortsetzung nach Osten und Westen in kleineren Bodenerhebungen, während nach Süden hin der breite mittelrussische Landrücken ansetzt, der sich bis zu den Gebieten des Don und Donez hinzieht und sich jen- seits dieser Ströme noch einmal erhebt, um steil zur Wolga (Berg- ufer) abzufallen. Den südwestlichen Teil füllen die Ausläufer der Karpathen, während die Südgrenze gegen Asien zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meere von dem Hochgebirge des Kaukasus gebildet wird. Bezüglich der Beschaffenheit des Bodens hat man drei Gürtel zu unterscheiden: i. die nördlich der Linie Lemberg-Tula- Kasan-Perm gelegene waldreiche Zone; wo im Norden die Wald- bedeckung aufhört, breiten sich Wiesen- (Flechten) und Sumpf- flächen aus, Tundren genannt, auf denen nur anspruchslose Fischer und Jäger ein kümmerliches Dasein fristen. Der westliche Teil dieser Region ist sehr sumpfreich (Rokitnosümpfe). 2. Das Gebiet der „schwarzen Erde", südlich jener Zone bis zu der Linie Kischinew- Jekaterinoslaw-Don-Wolga. In diesem großen Räume haben frühere große Waldungen einen humusreichen und daher äußerst fruchtbaren Boden hinterlassen, der es zur Kornkammer Europas macht. 3. Die Region der gelben Steppenerde, entstanden durch Staub- verwehungen aus den asiatischen Steppen und Wüsten, im Süden und Osten des zweiten Gürtels bis zum Schwarzen Meere und zur Wolga. Die ponto-kaspische (Manytsch-) Niederung, nördlich des Kaukasus gelegen, ist früherer Meeresboden und sehr salzhaltig, während die Steppe nördlich des Kaspischen Meeres infolge ihrer Pflanzenarmut nebst den vorhin erwähnten „Tundren" zu den un- produktivsten Teilen des russischen Reiches rechnet. 3. Bewässerung. Rußland ist in Europa das Land der großen Ströme. (Gründe: Ausdehnung des Landes, große Wälder, viele

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 86

1908 - Berlin : Süsserott
— 86 — Die Skandinavische Halbinsel. A. Allgemeines. Sie ist die größte Halbinsel Europas und enthält auf einer Fläche von nahezu 700 000 qkm die beiden Königreiche Schweden und Norwegen. Schweden, größer und volkreicher als Norwegen (447 862 qkm mit 5,1 Mill. Einwohnern gegen 321 477 qkm mit 2,2 Mill. Einwohnern), nimmt den Osten und Süden, dieses den Westen und Norden ein. Gib die Begrenzung an! Der größte Teil der Halbinsel wird durch das Skandinavische Hochgebirge ausgefüllt, das steil zum Atlantischen Ozean abfällt und sich nach der Ostsee allmählich abdacht. Eigentümlich sind der Westküste die tief ein- geschnittenen Fjorde, die dem Lande seine eigenartige Schönheit geben und den Fischen gute Laichplätze bieten. Nenne die wich- tigsten Fjorde nach der Karte! Begründe den Lauf der Ströme (Elfe) aus der Bodengestaltung des Landes und nenne die einzelnen Flußläufe ! Zur Schiffahrt sind sie der vielen Stromschnellen und Wasserfälle wegen nicht zu gebrauchen. Dagegen dienen sie der Holzflößerei in hervorragendem Maße und liefern die Kraft für viele gewerbliche Anlagen. Die großen Seen (nennen!) im südlichen Tieflandgebiet bilden dagegen zusammen mit dem Götakanal eine vorzügliche Schiffahrtsstraße von Göteborg nach Stockholm. Das Klima ist im Westen rein ozeanisch, regenreich und mild (Kartoffeln und Gerste gedeihen bis Hammerfest, und die norwegischen Häfen sind immer eisfrei!), im Osten kontinental, daher in Schweden mehr Getreidebau als in Norwegen. Der Südzipfel Schwedens, Gotland und Schonen, hat ähnliche Witterungs- und Anbauverhältnisse wie Dänemark. Die Bevölkerung ist in beiden Reichen germanischen Stammes, lutherischer Konfession und naturgemäß sehr verschieden dicht ver- teilt. Norwegen hat den stärksten Prozentsatz seemännischer Be- völkerung, und neben den Schweden rechnen die Norweger zu den besten Seeleuten der Erde. (Grund!) Ackerbau und Viehzucht be- schäftigen in Norwegen die Hälfte, in Schweden mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen. Der Anteil der Industrie ist ebenfalls in Schweden größer, während Fischerei, Handel und Verkehr in Nor- wegen stärker vertreten sind. Die allgemeine Volksbildung steht sehr hoch (Wanderlehrer). Die beiden Reiche waren von 1814—1905 lose

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 91

1908 - Berlin : Süsserott
— 9i den Gebirgswall der Alpen getrennt; jedoch ist dieser Abschluß infolge der vielen günstigen Paßstraßen bei weitem nicht so voll- ständig wie der der Pyrenäenhalbinsel, so daß zu allen Zeiten rege Handelsbeziehungen zwischen dem Rumpfe von Europa und Italien bestanden. Der Schnellverkehr nach Ägypten und Asien, für den die Umschiffung Spaniens einen zu großen Zeitverlust bedeuten würde, nimmt meist bis Süditalien den Landweg. Durch den Suezkanal ist die Bedeutung des Mittelmeeres sehr gewachsen, und Italien zieht aus seiner dasselbe beherrschenden Lage große Vorteile. — Gib nach der Karte die Grenzen an ! Der weitaus größte Teil (3400 km) ent- fällt auf die Seeküste, ein Umstand, der es Italien ermöglicht, seinen Seehandel und seine Seegeltung immer mehr auszudehnen. Nach Süden ist die Insel Sicilien vorgelagert und durch eine nur 3 km breite Straße (welche?) vom Festlande getrennt. Nenne die größeren, westlich von Italien liegenden und zu diesem gehörenden Inseln! 2. Bodengestaltung. Von den Alpen entfällt auf Italien der Innenrand, der steil zur Poebene abfällt. Der italienische Anteil an den Alpen heißt bis zum Lago maggiore Piemontesische, von hier bis zum Gardasee Lombardische und von da bis zur Adria Venetia- nische Alpen. Als Fortsetzung des Westflügels erscheint der Apen- nin, der Italien bis zur Südspitze durchzieht. Sein Mittelstück, das die höchsten Erhebungen enthält, sind die Abruzzen. Wo der Apennin an der Ostküste entlang streicht, sind ihm im Westen das Toskanische Erzgebirge, das einzige Bergbaugebiet der Halb- insel, sowie das Sabinergebirge, im Süden der Vesuv, der einzige tätige Vulkan des europäischen Festlandes (Herculanum und Pom- peji!) vorgelagert. — Das größte Tiefland ist die schon erwähnte Poebene, früher Meeresboden, heute von unerschöpflicher Frucht- barkeit (Schwemmland). An die Westküste schließen sich mehrere kleinere Ebenen an, die teilweise fruchtbar, meist jedoch öde und sumpfig sind, so das Sumpfgebiet von Toskana (Maremmen) und die Campagna (Rom) mit den Pontinischen Sümpfen. 3. Bewässerung. Das einzige ausgebüdete Flußsystem Italiens hat die Poebene. (Grund!) Verfolge den Lauf des Po ! Die Schiffbar- keit beginnt nach der Einmündung der Dora-Baltea. Po und Etsch sind wegen der häufigen Überschwemmungen sehr gefürchtet. Von den beiden größeren Flüssen Mittelitaliens kommt nur der Tiber bis Rom für die Schiffahrt in Betracht. — Nenne die oberitalienischen
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